In Estudio 011 entsteht die Figur aus einem Geflecht von Linien – getrieben von Impulsen, die sie verformen, überfluten und unaufhörlich neu zusammensetzen. Der Prozess wirkt beinahe archäologisch: Schichten von Strichen tauchen auf wie Spuren, Überreste, Geister einer Form, die sich nie endgültig festlegt.
Das Gesicht erscheint und verschwindet in einem Gewirr von Gesten, als wäre die Zeichnung ein Kampf zwischen Erinnerung und Materie. Es gibt keine klaren Konturen, sondern ein offenes Ringen zwischen dem, was sich andeutet, und dem, was sich dem Erkennen entzieht.
Es geht hier nicht um das Abbild, sondern um das Freilegen. Das Bild wird zu einem vibrierenden Feld, in dem Fehler, Übermaß und Verdichtung zum eigentlichen Fund werden. Eine aufgewühlte, unruhige Erinnerung, die nicht nach Klarheit strebt, sondern nach Intensität.
