Kategorie: Zwischen Graphic Recording und Pareidolie

Diese Serie entstand aus einer persönlichen Beobachtung darüber, wie wir Formen und Bilder in unserer alltäglichen Umgebung wahrnehmen. Besonders interessiert mich die Pareidolie – jenes Phänomen, bei dem wir vertraute Figuren in Flecken, Oberflächen oder abstrakten Strukturen erkennen. In meiner Arbeit verbinde ich diese Erfahrung mit dem visuellen Gedächtnis, das wir im Laufe der Zeit ansammeln.

Je mehr ich zeichne, lese oder beobachte, desto mehr füllt sich dieses mentale Bildarchiv. Und je reicher es ist, desto mehr Formen erkenne ich in meiner Umgebung. Manchmal, wenn ich mich intensiv mit einem bestimmten Thema beschäftige und auf eine Wand oder den Boden blicke, beginnt mein Geist, dazu passende Figuren zu formen. Die Bilder erscheinen wie Echos – Überreste dessen, was ich bereits gesehen oder gedacht habe.

Ich zwinge meinen Blick nicht und bewerte nicht, was erscheint. Mich interessiert gerade das, was spontan aus meinem Inneren auftaucht. Dieses visuelle Gedächtnis mischt manchmal Figuren, verwandelt sie oder verknüpft sie miteinander. In dieser freien Verbindung zwischen Außenwelt und innerem Bild finde ich oft den Anfang einer neuen Darstellung.

Es geht hier nicht um eine Theorie oder eine wissenschaftliche Wahrheit. Es ist eine Erfahrung – eine Art zu sehen, die mich seit Langem begleitet. Diese Serie ist mein Versuch, diese innere Wahrnehmung – intuitiv, wandelbar, vieldeutig – in malerische Sprache zu übersetzen.

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