Kategorie: Serie: Motus (aus dem Lateinischen: „Bewegung, Impuls, Emotion“)

🇩🇪 Motus

(aus dem Lateinischen: „Bewegung, Impuls, Emotion“)

In dieser Serie präsentiere ich eine Folge von Zeichnungen, die wie überlagerte Einzelbilder auf einem einzigen Blatt funktionieren.
Jedes Bild hält einen Moment fest – eine Position, eine Geste im Übergang. Durch die Überlagerung hört die Zeichnung auf, statisch zu sein, und beginnt, Bewegung, Rhythmus und Richtung zu suggerieren.

Ich beginne mit der ersten Geste – dem Auftakt der Figur – und arbeite Schicht für Schicht bis zur letzten Bewegung.
Jeder Strich hinterlässt eine Spur der vergehenden Zeit.
Die Figur verschwindet nicht durch ihre Verwandlung – sie bleibt im Bild spürbar, als Resonanz.

Diese Arbeiten entstehen aus dem Wunsch, etwas einzufangen, das der traditionellen Zeichnung entgleitet: die Zeit.
Hier ist das Papier nicht nur Oberfläche, sondern Raum der Dauer.
Ich stelle keinen perfekten Moment dar, sondern Kontinuität, Übergang, Werden.

Die Figur zerfällt und setzt sich neu zusammen. Manchmal verschmilzt sie mit sich selbst, manchmal vibriert oder dehnt sie sich aus – als wolle sie das Papier durchdringen.
Das Ergebnis ist eine stille Choreografie: ein Tanz, in dem Bewegung sichtbar wird.